2. Unsere Leitgedanken
Auf die Veränderungen bezüglich der zunehmenden Heterogenität der zur Einschulung anstehenden Kinder muss die Grundschule pädagogisch und strukturell reagieren.Kinder unterscheiden sich deutlich in ihrem Einschulungsalter, ihren Erfahrungen, ihren bereits erworbenen Kompetenzen, in ihrer soziokulturellen und ökonomischen Herkunft. Zudem lernen Kinder unterschiedlich schnell, unterschiedlich viel und auf verschiedenen Wegen.
Die Grundschule hat deshalb den Auftrag, mit Unterrichtskonzepten zu arbeiten, die die Ansprüche an Differenzierung und Individualisierung einlösen.
Wir sehen die Chancen zur Einlösung dieses Anspruchs in der Jahrgangsgemischten Eingangsstufe.
Es gibt kein „Sitzenbleiben“, kein „Zurück in den Schulkindergarten“, vielmehr eröffnet eine individuelle Verweildauer – von einem bis zu drei Jahren – in der Eingangsstufe der Grundschule Möglichkeiten, unterschiedlichen Entwicklungsverläufen gerecht zu werden.
Das aufmerksame und systematische Beobachten der Lernentwicklungen der Kinder sowie förderdiagnostische Tests sind dabei ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts. Auf dieser Grundlage werden dann die Entscheidungen für weitere Lernschritte getroffen. Das Eingehen auf die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Kinder ist ein Ziel des Unterrichts.
Im individualisierten Unterricht steht die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern beim eigenständigen Entwickeln ihrer persönlichen Lern- und Arbeitsprozesse unterstützend zur Seite. Die Kinder werden an das selbst gesteuerte Lernen herangeführt und sollen ihren Arbeitsprozess zunehmend eigenständig organisieren.
Der Unterrichtsablauf muss transparent und ritualisiert sein, damit ein fester Rahmen für die selbstständige Arbeit gewährleistet ist. Die Kerncurricula mit ihren formulierten Kompetenzen bieten hierbei Orientierung.